Am Samstag, dem 11. Februar, verbrachten wir unseren ersten Gemeinschaftstag zusammen. Im Vorfeld sind in die Aktion ein sehr großer organisatorischer Aufwand und ganz viel Herzblut geflossen. Und trotz dass wir kurz vorher nochmal den halben Plan umkrempeln mussten und krankheitsbedingt viele absagten, ist letztlich ein fantastischer Tag dabei herausgekommen.
10.00 Uhr ging es in der römisch-katholischen Pfarrei in Gohlis los. Dort trafen wir auf die Vocal-Coachin MaryBeth Müller, die mit uns zwei Stunden lang an unserer Atem- und Gesangstechnik arbeitete. Sie stieg mit uns in den Gospelsong „Testify to Love“ ein, zeigte uns, was Orangen-Pressen mit Singen zu tun hat und lehrte uns Support and „Twang“. MaryBeth konnte jede*n einzelne*n von uns begeistern und hob uns mit ihren Tipps auf ein neues Level.
Vom Vocal Coaching noch begeistert und über das mysteriöse „Twang“ schwärmend, ging es für uns nun zurück zum Leipziger Hauptbahnhof, wo wir eine kurze Essenspause einlegten und schließlich in den Zug nach Greiz stiegen. Wir bestanden aus einer bunten Mischung an Altmitgliedern, Langzeitinteressierten, die es zum ersten mal schafften, dabei zu sein und Fast-Ehemaligen des Abiturjahrganges 2023. Diese Mixtur hatte es in sich – es gab keine Minute der fast zweistündigen Zugfahrt, die in Langeweile verstrich. Es gab viel zu viel zu erzählen, zu fragen und zu erfahren. Außerdem hatten wir auf der zweiten Hälfte Tische und zwei Skatblätter dabei, die uns die Minuten versüßten.
In Greiz angekommen erreichten wir nach zehnminütigem Fußweg die Stadtkirche St. Marien, in der wir 16.30 Uhr ein Konzert des Psychochores der FSU Jena besuchen wollten. Es dauerte noch eine Stunde bis zum Einlass und vor der Kirche war es leer, also entschieden wir uns, in ein nahgelegenes Eiscafé zu gehen und uns dort bei Kaffee, Kakao und Apfelstrudel näher kennenzulernen. In einer Runder erzählte jede*r von Spirit Animals, Lieblingskartoffelspeisen und potentiellen Superkräften.
50 Minuten später, erneut vor der Kirche, stand eine Schlange an, die bis zum Straßenende reichte. Die ungläubigen Chormitglieder entschuldigten sich bei unserem Chorleiter, der genau dies prophezeit hatte. Doch nachdem wir auf der zweiten Empore Erste-Reihe-Plätze ergattern konnten, bereuten wir es nicht, unsere Zeit statt in der Schlange im Café verbracht zu haben.
Dann begann das Konzert des Psychochores. Wir kannten ihn bereits von YouTube, wo er zu einem unserer Vorbilder erwachsen war. Doch der Klang, der uns vor Ort geboten wurde, übertraf alle Erwartungen und war in seiner Fülle und Perfektion medial einfach nicht einzufangen! Zwei Stunden Gänsehaut, tränenerfüllte Augen und letztlich Standing Ovations. Jede Sekunde der An-und Abreise hatte sich ja mal sowas von gelohnt!
Wir ließen die Chance nicht verstreichen, nach dem Konzert zum Chorleiter, Maximilian Lörzer, zu gehen und ihn mit unseren Fragen zu löchern. Er bot uns eindrucksvolle Einblicke hinter die Kulissen und wir mussten wie die größten Fanboys und -girls ausgesehen haben.
Zu unserer Überraschung teilten wir uns auf der Rückfahrt den ersten Zug mit dem Psychochor und konnten so hautnah erleben, dass auch diese Promis der Deutschen Chorszene nur Menschen sind. Das spornte uns einmal mehr an, weiterzumachen und immer besser zu werden. Oder um es mit den Worten von Maximilian Lörzer zu sagen: „Jeder Chor beginnt einmal ganz klein.“ und „Coaching und ein Blick von außen ist ganz wichtig, weil das den Chor über seine Grenzen hinaus voranbringt.“.
Die zweite Hälfte der Rückfahrt nutzten einige, um nach dem anstrengenden Tag etwas zu Schlafen. Zuvor jedoch löcherten uns unsere Neuzugänge noch mit Fragen und wir offenbarten unsere Pläne und unser Programm für’s Sommerkonzert. Außerdem gewannen wir Jule ins Orgateam hinzu.
In Leipzig besuchten wir als Abschluss des Tages – nach einem Döner am Hauptbahnhof – die Karaokebar „Zum Kakadu“. Vier Liter Sangria, ikonische Karaokeauftritte und tiefe Gespräche brachten uns durch den wundervollen Abend und so blieb unser Chorgemeinschaftstag bis zur letzten Minute eindrucksvoll. Die Letzten verließen die Bar um 1.00 Uhr, um den letzten Zug zu erwischen.
Zurück von diesem überlangen Tag bleiben wundervolle Erinnerungen, enge Freundschaften und jede Menge Twang…
Hier mal das YouTube-Video von dem Stück aus dem Konzert, das uns überwältigte und fassunglos zurück ließ! Schaut unbedingt mal auf der Seite des Psychochores vorbei und guckt Euch auf dessen YouTube-Kanal um. Dort liegen ware Schätze verborgen!
(In ihrem Instagram-Post zum Konzert sind wir im übrigen auch zu sehen, aber sucht selbst! 😉 )